Konzept

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Im Rahmen des EU Projekts „Climate KIC, Neighbourhood Demonstrator“ entstehen im Großraum von London und Berlin eine Reihe von Pilot- und Demonstrationsvorhaben zu energieoptimierten und klimagerechten Stadttechnologien. Als Beitrag der TU Berlin, Fachgebiet „Gebäudetechnik und Entwerfen“ wurde in diesem Zusammenhang ein Demonstrationspavillon errichtet, in der die Ausstellung „Bauen mit Klimahüllen“ gezeigt wird.
Eine Klimahülle ist ein Ort für Lebewesen mit behaglichen Konditionen, welcher in der Zukunft dieselben Klimabedingungen wie heute haben könnte, mit anderen Worten ein klimaresistenter Lebensraum. Im Hinblick auf Menschen ist es ein Gebäude mit einer zusätzlichen Außenhülle, die zur Anpassung des Klimawandels und der Abmilderung seiner Wirkungen dient. Eine Klimahülle hat drei Hauptfunktionen:

Steigerung der Energieeffizienz:
Das energetische Prinzip folgt der Watergy Technologie, von der Watergy GmbH, einer Ausgründung der TU Berlin, entwickelt wurde. Dabei wird in der Klimahülle durch solare Einstrahlung und durch Pflanzen erwärmte und befeuchtete Luft über eine Salzlösung getrocknet und weiter erwärmt. Dieses thermische Potenzial kann bei geringer Strahlung in Form von warmer Luft direkt an das Gebäude weitergegeben werden. Bei hoher Einstrahlung kann Wärme in der Salzlösung gespeichert und in der Nacht bzw. an folgenden strahlungsarmen Tagen im Gebäude genutzt werden.

Lärmschutz:
In den meisten innerstädtischen Orten leiden die Einwohner unter exzessivem Lärm. Der Verkehr auf Schiene und Straße sowie in der Luft ist die Quelle extrinsischer Schlafstörungen, die von Müdigkeit, Fehlkonzentration bis hin zu schweren Herzproblemen führen können. Eine Klimahülle als Außenschicht könnte den Lärm deutlich reduzieren. Der Ausgangspunkt dabei ist die kontrollierte Belüftung, die nicht nur hygenische Luftbedingungen im Gebäude ermöglicht sondern dabei den Lärmfaktor der unkontrollierten Belüftung beseitigt.

Zusätzlicher Lebensraum:
Das Gebäude gewinnt durch die Klimahülle einen zusätzlichen Raum, der unterschiedlichen Zwecken dienen kann. Der Unterschied zwischen einem konventionellen Wintergarten und einer Klimahülle ist die regulierte Luftzirkulation und Luftfeuchte, die die Nutzungsperiode verlängert und andere Nutzungsarten als den Aufenthalt ermöglicht. Ein Beispiel dafür wären „Dachgewächshäuser mit urban farming“, wobei die Nutzer des Gebäudes einen Garten innerhalb der Klimahülle betreiben können.

Projektleiter:                                                    Prof. CLAUS STEFFAN*
Projektmitarbeiter:                                           Dr. ARDA KARASU, Dr. MARTIN BUCHHOLZ*, REINER BUCHHOLZ**
Projektpartner:                                                Prof. KLAUS RÜCKERT, TUNÇ KENDIR***
Projektmanagerin:                                           Dr. IVANA AGNOLIN
Assistenten:                                                     LINDA GANS*, MATHIEU PROVOST, SEBASTIAN BUSCH**
Mitinitiator:                                                       Prof. KLAUS ZILLICH

* FG Gebäudetechnik und Entwerfen TU-Berlin
** Watergy GmbH
*** FG Tragwerksentwurf- und konstruktion TU-Berlin

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